TV Petterweil |
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HSG Römerwall |
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Regionalliga Süd
27. Februar 2005, 18:00 UhrErneutes Herzschlagfinale, diesmal ohne Happy End
Auch 11 Tore des überragenden Sebastian Weber können die 31:32-Niederlage gegen Römerwall nicht verhindern.
Bittere Schlussminute
Karben. Trotz eines überragenden Sebastian Weber sind die Handballer des TV Petterweil mit einer Niederlage ins letzte Saisondrittel der Regionalliga Südwest gestartet. Am 21. Spieltag unterlag die Mannschaft von Trainer Gebhard Fink gestern Abend im Heimspiel mit 31:32 (15:21) gegen die HSG Römerwall, verdrängte aber dennoch die punktgleiche VTZ Saarpfalz (24:35 gegen die TSG Haßloch) auf Grund der besseren Tordifferenz von Platz drei. Für Teammanager Reinhard Kreft war dies allerdings nur ein schwacher Trost.
«Wir haben uns von der harten Gangart Römerwalls den Schneid abkaufen lassen», schimpfte der Funktionär, der zudem den verletzungsbedingten Ausfall von Heiko Trinczek beklagte. Der ehemalige Ober-Eschbacher erlitt bei einem rüden Foul in der 12. Minute offenbar einen Bänderriss im Knöchel und konnte die Partie nicht mehr fortsetzen. Indes zeigte der erst 18-jährige Weber sein bestes Spiel im TVP-Trikot. Die Leihgabe vom Erstligisten Wetzlar brachte die Gastgeber, die zur Pause schon mit sechs Toren zurücklagen, in der Endphase bis auf 30:31 heran.
Nach der Roten Karte für Römerwalls Ex-Bundesliga-Profi Olaf Zehe, der Felix Schneider mit dem Ellbogen in den Bauch schlug, hatte Petterweil bei einer 5:4-Überzahl die Chance zum Ausgleich.
In den letzten 15 Sekunden stand der TVP sogar mit zwei Mann mehr auf dem Feld, nachdem für Keeper Martin Malik ein sechster Feldspieler gekommen war. Jörn Olbrich war auf Außen frei, doch Ziad Rejab bediente den weniger günstig postierten Philip Deinet, der prompt vergab.
Für Petterweil trafen: Weber (11/ 1), Deinet (6), Baier (5), Rejab (3/1), Olbrich, Trinczek (je 2), Shimonjenko und Ruppert.
Marco Romano
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 28. Februar 2005
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkIm ersten Abschnitt den Schneid abkaufen lassen
(ub) Man war trotz des deutlichen Vorrundensieges gewarnt, denn jüngst vier Erfolge in Serie machten die HSG Römerwall vorab zu einem vermeintlich gefährlichen Kontrahenten. Und die Skeptiker in den eigenen Reihen, die den Handballern des TV Petterweil am 21. Spieltag einen höchst schwierigen Stand gegen das erfolgreichste Team der vergangenen vier Wochen prognostizierten, sollten in der Tat Recht behalten, denn der heimische Regionalligist unterlag gestern Abend in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse den Rheinland-Pfälzern knapp mit 31:32 (15:21). »Wir haben uns in den ersten 30 Minuten den Schneid abkaufen lassen, später dann enorm gekämpft, sind aber am Ende dennoch leer ausgegangen, weil uns in der spannenden Schlussphase das notwendige Quentchen Glück gefehlt hat«, bilanzierte Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft.
Dass die Mannen im gelb-schwarzen Dress nicht wenigstens einen Punkt auf der Habenseite verbuchen, durften, hatten sie sich freilich selbst zuzuschreiben. Kurz vor dem Abpfiff in Überzahl agierend, fehlte es nämlich an der Cleverness, diesen Vorteil auch in einen Treffer - es wäre der 32:32-Ausgleich gewesen - umzumünzen.
Für TVP-Coach Gebhard Fink und rund 350 Fans gab's in Halbzeit eins nur wenig Erbauliches seitens der eigenen Mannschaft zu bestaunen, denn die Gastgeber lagen nur einmal vorne, und zwar durch Sebastian Webers ersten Tagestreffer. Der Petterweiler Kreisläufer sollte auch für lange Zeit der einzige Lichtblick in einem bis zur 40. Minute ziemlich ratlos wirkenden Team bleiben, zumal Römerwall insbesondere in der Offensive sehr effektiv zur Sache ging. »Unsere Abwehr war des öfteren nicht im Bilde«, schilderte Reinhard Kreft das, was sich bis etwa Mitte der zweiten Hälfte auf dem Parkett abspielte, höchst treffend:
Nach zwölf Minuten lagen die Gäste bereits klar vorne (4:9), ließen sich dieses Fünf-Tore-Polster auch später nicht abjagen (10:15, 14:19), und segelten schon zur Pause (15:21) klar auf Siegeskurs. Auch in der 40. Minute (21:27) deutete nichts darauf hin, die Fink-Sieben könne das Ruder noch einmal herumreißen. Es spricht sicherlich für die Moral der TVP-Truppe, dass den Zuschauern in den letzten 20 Minuten noch einmal Spannung pur geboten wurde. Jedenfalls starteten die Handballer aus dem Karbener Stadtteil eine fulminante Aufholjagd, verkürzten bis zur 54. Minute auf 28:29, und ließen sich auch durch zwei weitere HSG-Tore zum 28:31-Zwischenstand nicht beirren. Sebastian Weber weckte durch seine Tore Nummer zehn und elf neue Hoffnung (30:31), Dennis Baier traf zum 31:32 ins Schwarze, und die letzte Angriffsaktion der gesamten Partie sah erneut die Petterweiler in Ballbesitz. Philip Deinet hatte beim Abschluss freilich kein Glück.
Die erste TVP-Heimniederlage dieses Jahres war perfekt. Zusätzliches Ärgernis: Für Rechtsaußen Heiko Trinczek war auf Grund einer harten Gäste-Attacke schon nach 14 Minuten mit Verdacht auf Bänderriss Feierabend. »Bestraft wurde das nicht«, konnte sich Reinhard Kreft einen Seitenhieb in Richtung Schiedsrichter-Gespann nicht verkneifen.
TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (2), Ziad Rejab (3/1), Alexander Fetzer, Heiko Trinczek (2), Felix Schneider, Andrej Shimonjenko (1), Jens Ruppert (1), Philip Deinet (6), Dennis Baier (5), Sebastian Weber (11/1).
HSG Römerwall: Borovnica, Rallinger; Vorst (4), Daschner (6), Pack (5/1), Zehe (7), Markus Zwick, Sebastian Zwick, Brederhorst (2), Kasumovic (8).
Schiedsrichter: Marmet/Müller (HV Saar)
Zeitstrafen: TVP 5 - HSG 5
Rote Karten: Baier (60. - 3. Zeitstrafe); Zehe (59.)
Siebenmeter: TVP 3/2 - HSG 1/1
Zuschauer: 350.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 28. Februar 2005
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