HG Saarlouis |
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Regionalliga Südwest
10. März 2007, 19:30 Uhr30:30 - ein lachendes, ein weinendes Auge
Unerwarteter Punktgewinn beim Meisterschaftsaspiranten HG Saarlouis, aber eigentlich war mehr möglich.
Detlef Ernst warnt vor „superstarkem Rückraum“
Petterweil. Die Handballer des TV Petterweil haben in der Regionalliga Südwest keine Angst vor großen Namen. „Wir wollen möglichst ein gutes Ergebnis erzielen. Von Schadensbegrenzung würde ich nicht sprechen“, meint Trainer Detlef Ernst vor der so hohen Auswärtshürde heute Abend (19.30 Uhr) beim Spitzenreiter HG Saarlouis.
Bei der mehr als zweistündigen Anreise in den Süden des Saarlands werden sich die Spieler des Tabellenvorletzten sicherlich an den Sensations-Coup vom 22. Oktober 2006 entsinnen. Entsprechend zur Vorsicht mahnt auf der anderen Seite HG-Coach Richard Jungmann. „Ich erinnere die Mannschaft an die Hinspielniederlage. Mehr muss ich dann nicht mehr dazu sagen“, sagt Jungmann. Wie beim 33:27 wird auch der damals überragende Martin Malik wieder im TVP-Kasten stehen. Der ehemalige Erstliga-Schlussmann hatte die letzten beiden Wochen aus Verletzungsgründen nicht mitwirken können. „Er hat am Donnerstag leicht trainiert, ist auf jeden Fall dabei“, so Ernst, der ein Debakel bei sicherlich hoch motivierten Saarlouisern unbedingt vermeiden möchte.
Trotz der klaren Vorzeichen in der Stadtgarten-Halle herrscht große Vorfreude beim TVP-Tross. „Das wird eine tolle Atmosphäre. Es kommt nicht alle Tage vor, dass man vor erwarteten 1000 Zuschauern spielt“, sagt Ernst. Während die Petterweiler nichts zu verlieren haben, dürfen sich die Gastgeber im Titel-Dreikampf mit Groß-Bieberau und Wallau keine Blöße geben. „Saarlouis hat einen superstarken Rückraum, auf den wir höllisch aufpassen müssen“, hebt Ernst warnend den Finger. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Samstag, 10. März 2007
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkMalkmus macht Spiel seines Lebens: TVP 30:30
Saarlouis. Die Handballer des TV Petterweil sind im „Hexenkessel“ Stadtgartenhalle förmlich über sich hinausgewachsen und haben den haushohen Favoriten HG Saarlouis vom „Thron“ der Regionalliga Südwest gestoßen.
„Die Mannschaft hat Sensationelles geleistet und die taktischen Vorgaben perfekt erfüllt“, jubelte Trainer Detlef Ernst nach dem 30:30-Coup beim Zweitliga-Anwärter, der hinter den neuen Spitzenreiter Groß-Bieberau auf Rang zwei zurückfiel. Während die Wetterauer mit dem völlig unerwarteten Punktgewinn weiter auf den Klassenerhalt hoffen können, haben die Titelambitionen der Saarländer dagegen einen herben Dämpfer erhalten.
Fast hätte der TVP wie schon im Hinspiel angesichts einer zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Führung (22:16) in der zweiten Hälfte triumphiert. Schon zur Pause hatte der Underdog vor der bundesligareifen Kulisse von fast 2000 Zuschauern (!) mit 15:12 die Nase vorne gehabt. Ein Verdienst der wie schon in der Vorwoche beim Sieg über Hermsdorf erneut kompakt stehenden Abwehr mit einem diesmal überragenden Oliver Malkmus im Tor. „Er hat das Spiel seines Lebens gemacht“, gratulierte Ernst dem Keeper, der allerdings beim 30:30-Ausgleich eine halbe Minute vor Schluss machtlos war.
Zuvor hatte Saarlouis erstmals zum 24:24 egalisieren, aber Petterweil damit nicht beeindrucken können. „Die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft“, lobte Funktionär Reinhard Kreft, obwohl René Lenhardt und Björn Ehmer ausgefallen waren. Für Petterweil trafen: d´Aveta (8/3), Olbrich (7), Trinczek (5), Baier (3), Schneider (2), Ruhrmann, Fischer (je 2) und Neumeier. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 12. März 2007
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkToll - Im Hexenkessel von Saarlouis gepunktet
TV Petterweil erreicht bei favorisierter HG 30:30 - Riesige Atmosphäre und ein faires Publikum - Oliver Malkmus überragend
Neun Mal hatten es die Handballer des TV Petterweil im bisherigen Saisonverlauf auf fremdem Hallenboden probiert und dabei mit je einem Sieg (Saarpfalz) und einem Unentschieden (Mülheim-Kärlich), aber sechs teils deprimierenden Niederlagen nur selten jene Tugenden demonstriert, die ein relativ bequemes Dasein im Tabellen-Mittelfeld der Regionalliga Südwest garantieren könnten. Dass unter Vorzeichen dieser Art der zehnte Auswärts-Versuch des hierzulande ranghöchsten Handball-Klubs, vergangenen Samstag an der deutsch-französischen Grenze beim aktuellen Spitzenreiter HG Saarlouis, nur wenig Erfolg versprach, schien selbst in den eigenen Reihen ausgemachte Sache zu sein.
Ein glatter Irrtum. In der HGS-Sporthalle am Stadtpark, also dort, wo im Durchschnitt 1500 bis 2000 Fans der Saarländer einen wahren Hexenkessel erzeugen und dem jeweiligen Kontrahenten in aller Regel von vorneherein den Schneid abkaufen, bewahrte die Mannschaft von TVP-Coach Detlef Ernst nämlich kühlen Kopf, ging cool, clever und mit der notwendigen Portion Selbstbewusstsein zur Sache und durfte die Rückreise in die Wetterau nach dem sensationellen 30:30 (12:15)-Remis mit einem unverhofften, aber dafür im Abstiegskampf um so wertvolleren Punktgewinn im Gepäck antreten. »Sagenhaft«, geriet Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft regelrecht ins Schwärmen, »zusammen mit dem 33:27-Sieg über Saarlouis in der Vorrunde war dieser Fight das Beste, was wir bislang in der Meisterschafts-Runde 2006/2007 geboten haben«. Ein Erlebnis sei es gewesen, eine Bestätigung dessen, was eigentlich schon immer klar gewesen sei: »Richtig eingestellt und mit der notwendigen Aggressivität ausgestattet, gehört unsere Mannschaft auf jeden Fall in die Regionalliga«. Gute Schiedsrichter sowie eine tolle Atmosphäre mit einem fairen Publikum waren, so Kreft, die angenehmen Rahmen-Bedingungen einer denkwürdigen Partie, bei der man dank einer erstklassigen Team-Leistung und dank des überragenden Oliver Malkmus zwischen den Pfosten um ein Haar nicht nur einen, sondern sogar beide Zähler mit nach Hause genommen hätte: »Es fehlte wirklich nicht viel, denn zwei Minuten vor Schluss lagen wir mit zwei Toren vorne«.
28:30 stand´s in der 58. Minute aus Sicht der Gastgeber, die vorher gegen die in der Abwehr konsequent mit zwei vorgezogenen Spielern (Heiko Trinczek und Andreas Kalman gegen Grgic und Daniel Altmeyer) agierenden Petterweiler gar einen Sechs-Tore-Rückstand akzeptieren mussten (16:22/42.), ehe eine Zeitstrafe für Petterweils Andreas Kalmann und zwei Volltreffer von Grgic doch noch das Unentschieden ermöglichten. »Eigentlich schade«, gab sich TVPTrainer Detlef Ernst hinterher ob dieser Tatsache ein bisschen ärgerlich, »spielen wir die ganze Sache in der Schlussphase noch einen Tick abgebrühter, verlassen wir die Halle mit Sicherheit als Sieger«. Dennoch: Der Petterweiler Coup beim Spitzenreiter verdient angesichts der vielfältigen Fragen, die es bezüglichen des künftigen Kurses von den Verantwortlichen noch zu beantworten gilt, höchsten Respekt und wäre ohne die physiotherapeutische Feinarbeit Jens Rupperts, der die angeschlagenen Pierre D´Aveta und Heiko Trinczek durchgehend fit hielt, kaum machbar gewesen. Jedenfalls hielten die Mannen im gelb-schwarzen Dress, die ohne Björn Ehmer (Grippe) und Rene Lenhardt (AchillessehnenBeschwerden) angereist waren, von Beginn an prima gegen, verschafften sich über die Stationen 3:5 (8.) und 7:9 (17.) durch Volltreffer von Jörn Olbrich, Dennis Baier, Pierre D´Aveta und Fabian Neumeier eine 12:15-Pausenführung, die Kreisläufer Uwe Ruhrmann gleich nach Wiederanpfiff auf 12:16 ausbaute. Dass der Ernst-Truppe dieses Polster sowie später dann die 16:22-, 25:28- und 28:30-Führungen nicht reichten, um beim Zweitliga-Anwärter zu gewinnen - Schwamm drüber. »Wichtig war, den Glauben an die eigene Stärke nicht zu verlieren«, brachte Detlef Ernst die Sache auf den Punkt.
HG Saarlouis: Jonczyk, Dorscheid; Daniel Altmeyer (4), Andreas Altmeyer, Rockay (1), Sak, Versickas (4), Koppenburg, Szulc (5), Kessler (5), Stemmler (1), Grgic (9/2), Fontaine (1).
TV Petterweil: Oliver Malkmus, Martin Malik; Jörn Olbrich (7), Heiko Trinczek (5), Pierre D´Aveta (8/3), Andreas Kalman, Uwe Ruhrmann (2), Felix Schneider (2), Dennis Baier (3), Clemens Fischer (2), Fabian Neumeier (1), Ralf Scherrer.
Schiedsrichter: Barwig/Stilz (HV Rheinhessen). –
Zeitstrafen: HGS 5 - TVP 4. –
Siebenmeter: HGS 4/2 - TVP 3/3. –
Z.: 1800. Uwe Born
Wetterauer Zeitung vom Montag, 12. März 2007
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