index.php TV 1860 Petterweil - Handball

SG Nieder-Roden

-

TV Petterweil

28

:

30

Regionalliga Südwest

25. März 2007, 17:00 Uhr

Regionalligareife in Nieder-Roden unter Beweis gestellt

Beim 30:28-Erfolg im Hessenderby zeigt die Mannschaft aller Probleme zum Trotz Charakterstärke.

Björn Ehmer
7
7 / 0
Dennis Baier
6
6 / 0
Pierre D`Aveta
5
4 / 1
Andreas Kalman
5
5 / 0
Uwe Ruhrmann
3
3 / 0
Fabian Neumeier
1
1 / 0
Ralf Scherrer
1
1 / 0
Felix Schneider
1
1 / 0
Heiko Trinczek
1
1 / 0
Clemens Fischer
0
0 / 0

Die Uhr läuft ab

Petterweil. Der Rückzug von Handball-Regionalligist TV Petterweil nach Saisonende scheint beschlossene Sache. Am Montagabend laden die Club-Verantwortlichen zur Pressekonferenz ins Vereinsheim und werden aller Voraussicht nach den freiwilligen Abschied aus der 3. Liga bekannt geben. „Noch haben wir ein paar Tage Zeit, noch ist nichts entschieden“, übte sich TVP-Abteilungsleiter Norbert Reiferscheid in Durchhalteparolen. Doch die Uhr scheint abgelaufen, der Zwangsabstieg in die Bezirksoberliga nur noch eine Formsache.

Bereits im vergangenen Frühsommer hatte der TVP ernsthaft über einen Ausstieg nachgedacht, ihn aber dank Zusagen von Sponsoren noch einmal verhindern können. Für die neue Saison reichen nun offenbar die finanziellen Mittel nicht mehr aus, um ein weiteres Jahr Regionalliga zu stemmen. „Es kursieren seit Monaten Gerüchte und Meldungen. Am Montag werden wir schlauer sein“, erklärte Petterweils Trainer Detlef Ernst, der insgeheim aber die Hoffnung auf eine Rettung in letzter Minute aufgeben hat. „Selbst die Oberliga wäre wirtschaftlich ein Kraftakt“, meint der Thüringer, der sich an schlimme TVP-Zeiten zurückerinnert fühlt. „Vor acht, neun Jahren war der Handball in Petterweil am Boden. Jetzt droht Vergleichbares“, malt der 47-Jährige ein düsteres Bild beim TVP, dem wie Ligarivale HSG Römerwall scheinbar das gleiche Schicksal ereilt. Römerwall hatte Ende Dezember ebenfalls seinen Rückzug erklärt.

Mit Petterweil würde sich die Zahl der bereits „fixen“ Absteiger auf drei erhöhen, nachdem Ex-Zweitligist Niestetal schon vor Rundenbeginn aufgegeben hatte. Angesichts des bevorstehenden K.o. gerät die morgige Petterweiler Partie bei Hessen-Rivale HSG Nieder-Roden (17 Uhr) in den Hintergrund. „Egal, was passiert: Wir werden die Runde sportlich zu Ende bringen. Da appelliere ich an den Charakter der Mannschaft“, sagte Ernst. (rm)


Frankfurter Neue Presse vom Samstag, 24. März 2007

Im PDF-Format anzeigen - Direktlink

Regionalliga-Reife bewiesen: TVP 30:28

Rodgau. Unbeeindruckt vom wahrscheinlichen Rückzug aus der Regionalliga Südwest am Saisonende sind die Handballer des TV Petterweil der sportlichen Rettung wiederum ein großes Stück näher gekommen. „Ein großes Kompliment an die Mannschaft, sie hat großartig gekämpft“, gratulierte TVP-Verantwortlicher Reinhard Kreft nach dem 30:28-Sieg im Hessenderby bei der SG Nieder-Roden. Zum Inhalt der für heute Abend anberaumten Pressekonferenz verweigerte Kreft dagegen jeglichen Kommentar und verwies auf eine Mitteilung des Vereins, der von 19 Uhr an seine Entscheidung bekannt gegeben will.

Vor 350 Zuschauern in Nieder-Roden lieferten die Wetterauer eindrucksvoll den Beweis ihrer Drittliga-Tauglichkeit ab und ließen trotz des scheinbar beschlossenen Rückzugs in die Bezirksoberliga überhaupt nicht die Köpfe hängen. Mit einem bärenstarken Oliver Malkmus im Kasten legte der TVP ein 2:0 vor und lag nach einer Viertelstunde immer noch knapp mit 8:7 vorne. Nieder-Roden konterte anschließend zum 10:8, doch Petterweil schlug umgehend zum 11:10 zurück – und das ausgerechnet mit zwei Mann in Unterzahl.

Bis zur Pause bauten die Gäste den Vorsprung auf 14:11 aus, um nach dem Seitenwechsel zum zweiten Mal beim 17:18 in Rückstand zu geraten. Mit drei Toren in Folge riss der TVP wieder das Ruder herum und setzte sich später sogar auf 30:26 ab. In den letzten Minuten kassierte Petterweil noch zwei Zeitstrafen, brachte jedoch den letztlich verdienten Sieg über die Zeit. Für Petterweil trafen: Ehmer (7), Baier (6), Kalmann (5), d´Aveta (4/1), Ruhrmann (3), Schneider (2), Scherrer, Neumeier, Trinczek. (rm)


Frankfurter Neue Presse vom Montag, 26. März 2007

Im PDF-Format anzeigen - Direktlink

TV Petterweil überrascht immer wieder

Mannschaft von Trainer Detlef Ernst gewinnt bei HSG Nieder-Roden 30:28 - Heute Abend Entscheidung über sportliche Zukunft

Sollten die Handballer des TV Petterweil heute Abend tatsächlich aus wirtschaftlichen Gründen ihren Regionalliga-Ausstieg verkünden, wäre es ohne Zweifel jammerschade, denn sportlich gesehen ist die Mannschaft von TVP-Coach Detlef Ernst drauf und dran, in der dritten Liga den Klassenerhalt zu zementieren: Gestern Nachmittag, im Hessenderby beim Rangzehnten HSG Nieder-Roden, verdeutlichte der hierzulande ranghöchste Handball-Klub seine RegionalligaTauglichkeit nämlich wieder mal mit einer sehr konzentrierten Vorstellung und entführte aus der Nieder-Rodener Sporthalle durch einen verdienten 30:28 (14:11)-Erfolg überraschend beide Punkte. Ein Auswärts-Coup, der die Kenner der Szene verblüffen muss, standen Detlef Ernst mit Keeper Martin Malik, Rückraum-Torjäger Jörn Olbrich und Linksaußen Rene Lenhardt doch drei Stammkräfte nicht zur Verfügung.

»Man muss wirklich den Hut ziehen«, lobte Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft, »in unserer Mannschaft gab es keine Schwachstellen«. In Top-Form: Keeper Oliver Malkmus, der nach Krefts Angaben nicht weniger als 25 Bälle hielt und der recht sattelfesten Deckung mit dem stark agierenden Mittelblock Clemens Fischer/Felix Schneider zusätzlichen Halt verlieh. Darüber hinaus schlossen Björn Ehmer und Andreas Kalman die Lücke, die Jörn Olbrich im rechten Rückraum hinterlassen hatte. Auf der linken Seite brillierte Dennis Baier mit schönen Toren, während Pierre D´Aveta als Schaltstation fast aller Petterweiler Angriffe ebenfalls zu überzeugen vermochte. Hinterher ließ es sich Reinhard Kreft jedenfalls nicht nehmen, für das verspätete Geburtstags-Geschenk (er wurde 46) eine Kiste Flüssiges springen zu lassen.

Zum Spiel: Zwei Goals von Pierre D´Aveta brachten die Führung, die bis zur 7. Minute (4:4) zwar wieder abgegeben doch durch Felix Schneider und Andreas Kalman alsbald wieder aufgefrischt wurde (4:6/10.). Nieder-Rodener Bemühungen, den Spieß alsbald umzudrehen, schienen dann Mitte der ersten Hälfte (10:8) Früchte zu tragen, erwiesen sich allerdings als nur kurzes Strohfeuer. Drei TVP-Treffer in Serie zum 10:11-Zwischenstand rückten die Verhältnisse wieder gerade - zur Pause verfügte die Ernst-Sieben über ein komfortables Drei-Tore-Polster (11:14). Klar, dass Nieder-Rodens Trainer Dr. Frantisek Fabian seinen Leuten tüchtig ins Gewissen redete. Zunächst mit Erfolg, denn in der 41. Minute lag die HSG zum zweiten Mal vorne (18:17). Wer allerdings dachte, dies sei die Wende zugunsten der Gastgeber, der wurde schnell eines Besseren belehrt: Für Petterweil glich Dennis Baier aus, Björn Ehmer traf mit zwei Toren zum 18:20 in die Vollen, während später dann, nach dem 21:22-Zwischenstand (49.) Ralf Scherrer, Felix Schneider und Dennis Baier das Petterweiler Polster gebührend auszudehnen verstanden (21:25/52.). Spannend die Schlus- sphase: Nieder-Roden kam auf 26:27 heran-vier Minuten waren noch zu spielen. Für Detlef Ernst und seine Spieler kein Grund, nervös zu werden Sie agierten nach wie vor sehr clever und holten durch die wichtigen Treffer von Björn Ehmer, Dennis Baier und Andreas Kalman zum alles entscheidenden Schlag aus (26:30/58.). Der nach Saarpfalz zweite Petterweiler Auswärtssieg war perfekt.

HSG Nieder-Roden: Brosch, Jens Rhein; Knaf (5), Henkel (9), Ignacy, Seitel (1), Ochs (6), Sven Engel (1/1), Meincke, Schmitt (2), Paliocha (3) Czmok, Bartoszewisz (1).

TV Petterweil: Oliver Malkmus, Dominik Malik; Heiko Trinczek (1), Pierre D´Aveta (4/1) Andreas Kalman (5), Uwe Ruhrmann (3), Felix Schneider (2), Dennis Baier (6), Clemens Fischer, Fabian Neumeier (1), Björn Ehmer (7), Ralf Scherrer (1).

Schiedsrichter: Naumann/Wallenfels (HV Hessen)
Zeitstrafen: HSG 3 - TVP 7
Siebenmeter: HSG 1/1 - TVP 1/1
Z.:350. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 26. März 2007

Im PDF-Format anzeigen - Direktlink