index.php TV 1860 Petterweil - Handball

Kaltschnäuzigkeit und Einstellung stimmen

Olbrich und Rejab die treffsichersten Schützen - Auch Andrej Shimonjenko und Felix Schneider wissen zu gefallen

Wenn einem Handball-Team die Osterpause recht gut bekommen ist, dann ist es der TV Petterweil: Der Wetterauer Regionalligist, der vor zwei Wochen in Mülheim-Kärlich nach einer miserablen Vorstellung beide Punkte abgeben musste, düpierte nämlich am Samstag Abend die HG Saarlouis mit sage und schreibe 34:24 (16:9) und rehabilitierte sich damit nicht nur für die Mülheimer Auswärtspleite, sondern auch für die Vorrunden-Niederlage in Saarlouis. »Einstellung, notwendige Aggressivität und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Kreis haben von der ersten Minute an gestimmt. Ich bin sehr zufrieden«, strahlte TVP-Coach Gebhard Fink nach dem 13. Saisonsieg, der den Handballern aus dem Karbener Stadtteil auch weiterhin ein stolzes Verweilen in der Regionalliga-Spitzengruppe ermöglicht, übers ganze Gesicht.

Reinhard Kreft, der Petterweiler Team-Manager, freute sich über die sportlichen Darbietungen der TVP-Cracks zwar ebenfalls über Gebühr, was ihm jedoch nicht gefallen hatte, war die Zuschauer-Resonanz in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse: »Auch wenn der Samstag nicht unser eigentlicher Heimspieltag ist - gerade Mal 200 Fans sind für die Regionalliga zu wenig.« Um auch in der kommenden Saison Handball in der dritthöchsten deutschen Liga präsentieren zu können, müsse mehr Zuspruch erfolgen: »Wir wollen auch weiterhin solide wirtschaften, und deshalb sind nicht nur die Fans, sondern auch die Sponsoren gefordert«.
Von diesen Sorgen nur wenig tangiert, heizten die Mannen im gelbschwarzen Dress trotz des Fehlens der Stammspieler Heiko Trinczek (Bänderriss) und Sebastian Weber (Schulausflug) den Gästen von der Saar gleich zu Beginn tüchtig ein, kauften ihnen sozusagen früh den Schneid ab. Vor allem die rechte Petterweiler Angriffsseite, wo sich Ziad Rejab auf halbrechts und Rechtsaußen Jörn 0lbrich so richtig austobten, spielte der überforderten HG-Deckung übel mit. Beide, also 0lbrich und Rejab, avancierten nicht von ungefähr zu den treffsichersten TVP-Schützen. Da Andrej Shimonjenko und Felix Schneider als Weber-Ersatz am Kreis ebenfalls zu gefallen wussten, und zudem inklusive der Keeper Martin Malik und David Reimann auch die übrigen Petterweiler Spieler - ob Dennis Baier, Philip Deinet und Alexander Fetzer im Rückraum oder Jens Ruppert und Kai Schenkel auf den Außen - gut drauf waren, entpuppte sich der 25. Saisonauftritt für die Fink-Sieben als einseitige Angelegenheit mit optimaler Ausbeute.

Jedenfalls führten die Gastgeber schnell mit 3:0 (4.) und 7:2 (12.), ließen sich auch durch zwei Zeitstrafen, die Saarlouis eine zwischenzeitliche Resultatsverbesserung auf 7:5 ermöglichten„ nicht aus der Ruhe bringen, und hatten bereits bis zur 22. Minute (13:7) ein erkleckliches Polster heraus geworfen, das bis zur Pause (16:9) gar noch ausgebaut werden konnte.
Zwei Mal Ziad Rejab und Andrej Shimonjenko mit einem seiner insgesamt drei Treffer erbrachten gleich nach Wiederanpfiff den ersten Zehn-Tore-Vorsprung (19:9), der bis zur 53. Minute (30:23) zwar ein wenig bröckelte, jedoch am Ende wieder als sichtbarer Ausdruck Petterweiler Dominanz an der Anzeigetafel (34:24) abzulesen war. Ganz stark beim fulminanten TVP-Endspurt: Rechtsaußen Jörn Olbrich, den zwar eine Zerrung plagte, der jedoch von den letzten sieben Petterweiler Goals nicht weniger als fünf markierte und dadurch seine Torbilanz in die zweistellige Dimension treiben konnte.

TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (11/3), Ziad Rejab (8/1), Alexander Fetzer (3), Felix Schneider (1), Andrej Shimonjenko (3), Dennis Baier (4), Philip Deinet (3), Kai Schenkel (1), Jens Ruppert,

HG Saarlouis: Jlonczyk, Bus; Daniel Altmeyer (2), Stemmler (12/1), Rockay (5), Zivanic, Jäger (1), Stefan Schneider, Hawner (2), Kessler, Sak (2), Andreas Altmeyer.

Schiedsrichter: Niedner/Valey (HV Thüringen)
Zeitstrafen: TVP 4 - HG 5
Siebenmeter: TVP 4/4 - HG 1/1
Zuschauer: 200


Wetterauer Zeitung vom Montag, 04. April 2005

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