Der Wetterau-Knaller
(mw) Das Derby elektrisiert. Nur zweimal im Jahr treffen die beiden besten Handballvereine des Sportkreises Wetterau aufeinander. Zwar liegen die Kreisstadt und der Karbener Vorort etwa zwölf Kilometer Luftlinie auseinander, doch die Verbindungen zwischen den beiden Landesligisten TV Petterweil und der TG Friedberg sind eng. Spielgemeinschaften in der Jugend, Spieler und Trainer, die schon für beide Vereine aktiv waren, freundschaftliche Verbundenheit auch durch die Petterweiler Teilnahme an vielen Friedberger Silvesterturnieren. Am morgigen Samstag ab 19 Uhr sind alle Begleiterscheinungen für 60 Netto-Minuten ausgeschaltet. Die Analyse vor dem Derby in der Friedberger Halle am Seebach.
Ausgangslage: Friedberg spielt unter Gert Eifert in der zweiten Landesliga-Spielzeit eine famose Saison. Sieben Siege aus zwölf Spielen - das hätte vor Saisonbeginn in der Kreisstadt keiner erwartet. Der Kader komplettierte sich erst spät, die Vorbereitung war alles andere als planmäßig. Doch der Saisonstart glückte, von den ersten acht Spielen verlor die TG nur die beiden Duelle mit den Topteams Dotzheim und Linden. Drei Niederlagen aus den vergangenen vier Spielen ließen das Team zwar auf Rang vier zurückfallen, doch das liegt immer noch weit über den Erwartungen. Die TG hat bislang erst fünf Heimspiele absolviert - und nur gegen Dotzheim nicht doppelt gepunktet.
Petterweil startete mit drei souveränen Siegen gegen Lollar, in Holzheim und gegen Breckenheim, ehe drei Niederlagen folgten. Es folgten Aufs und Abs, mit elf Punkten aus zwölf Partien liegt das Team auf Rang acht.
Generalproben: Diese misslangen beiderorts gegen Teams aus der zweiten Tabellenhälfte. Petterweil unterlag in eigener Halle der TSG Eddersheim mit 28:31 und ließ den Gegner zum Tabellennachbarn werden. Friedbergs 35:37 gegen den bis dato Letzten aus Breckenheim ist ebenso als Rückschlag zu werten.
Personalsituation: Aufseiten der Kreisstädter sind Lutz Friederich und Dennis Müller (beide Grippe) fraglich. Christian Lebeau stieß vergangene Woche wieder in den Kader, erzielte auch in Breckenheim vier Treffer ¬sei aber laut Co-Trainer Thomas »Lego« Keck noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Tim Weis fehlt beim TVP mit Achillessehnenreizung ebenso wie Dominik Führ der sich einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat. Sebastian Gosenheimer kehrt an den Kreis zurück, während hinter dem Einsatz von Felix Koffler (eventuell im Polizeidienst) ein Fragezeichen steht.
TG Friedberg: Balazs, Biaesch; Zinnel, Ploner, Plattek, Friederich, Petrosanec, Mos, Schäfer, Lebeau, Avemann.
TV Petterweil: von Borstel, Popp; Trouvain, Koch, Witzel, Peschke, Rautschka, Hedayat, Lange, Thomer, Kayikci, Jonas Koffler, Felix Koffler.
Vergangene Saison: Die Derby-Punkte gingen in beiden Fällen an das Gästeteam. Zunächst feierte die TG im November beim 28:27 den ersten Auswärtssieg der Saison, ehe eine heftige 19:31-Heimpleite Ende März den Abstiegskampf für die Eifert-Sieben einläutete.
Die Trainer: Gert Eifert führte die TG in der vorvergangenen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga. Bis gestern weilte er in Thailand im Urlaub, war aber über den berühmten Chat der Spielerfrauen bei den beiden Spielen quasi im Liveticker dabei. Seine Vertretung übernahm Thomas Keck, der seit 1970 bei der TG in den verschiedensten Funktionen wirkt und einst selbst die erste Männermannschaft coachte.
Bei den Schwarz-Gelben trat Heiko Trinczek vor zwei Jahren das Traineramt an. Seine erste Station als Spieler im Seniorenbereich war die TG Friedberg, von dort aus wechselte er einst nach Wallau/Massenheim in die Bundesliga. Später spielte er unter anderem in Gelnhausen (2. Liga) sowie in Petterweil zu Regionalliga-Zeiten. Dorthin kehrte er als Spieler zurück, ehe er Trainer wurde.
Wetterauer Zeitung vom Freitag, 11. Dezember 2015
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