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Fehlen der Leistungsträger nicht kompensiert

TV Petterweil unterliegt bei HSG Irmenach 23:32 - Coach Gebhard Fink und Manager Reinhard Kreft helfen mit aus

Zehntes Auswärtsspiel, achte Niederlage: Die Handballer des TV Petterweil hatten beim Versuch, diese Saison endlich den ersten Auswärtssieg zu landen, auch diesmal keine Chance, denn die Mannschaft des TrainerDuos Gebhard Fink/Thomas Jäth unterlag bei der HSG Irmenach ziemlich deutlich mit 23:32 (11:15). Vorwürfe seitens der Klubführung brauchten die Spieler des Wetterauer Regionalligisten dennoch nicht zu befürchten, denn die Bedingungen, unter denen man die Partie in der Kleinicher Hütenfeldhalle bestreiten musste, waren denkbar ungünstig. Mit Jens Ruppert (schwere Schulterverletzung), Jörn Olbrich (beruflich verhindert), Pierre D´Aveta (Grippe) und Philip Deinet (Kniebeschwerden) fehlten gleich vier Stammkräfte - Heiko Trinczek (Wadenzerrung) und der grippekranke Felix Schneider waren zudem nur sporadisch einsetzbar.

Das ganze Ausmaß der Personalmisere dokumentierte die Tatsache; dass mit dem 45-jährigen Coach Gebhard Fink sowie Team-Manager Reinhard Kreft, der am Samstag seinen 45. Geburtstag feierte, zwei Routiniers im Petterweiler Regionalliga-Kader ihren Mann stehen mussten. »Wir hatten versucht, die Begegnung zu verlegen, doch Irmenach wollte diesem Ansinnen partout nicht zustimmen. Sportlich gesehen kein feiner Zug«, erzürnte sich Thomas Jäth über die seiner Meinung nach nicht eben faire Einstellung der Rheinland-Pfälzer. Trotz der hohen Abfuhr mit neun Toren Differenz seien, so Manager Reinhard Kreft, alle Cracks, die eingesetzt wurden, im kämpferischen Bereich ohne Fehl und Tadel zur Sache gegangen: »Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen, es dem Gastgeber über weite Strecken der Partie eigentlich nie gestattet, uns vorzuführen. Andere Mannschaften sind dort in kompletter Besetzung schon deutlicher unter die Räder gekommen.«.

Dass die personell arg ausgedünnte Petterweiler RegionalligaTruppe vor rund 350 Zuschauern gegen die in Bestbesetzung beginnende Irmenacher Mannschaft wohl kaum um eine Niederlage herum kommen würde, war bereits nach sieben Minuten klar, denn die HSG führte schnell mit 5:0. Das Fünf-Tore-Polster weiter auszudehnen, blieb dem bis dato Regionalliga-Neunten allerdings verwehrt, denn der TVP »verkaufte« sich in der Folgezeit ausgesprochen clever, packte hinten richtig zu und spielte die eigenen Angriffe zeitmäßig voll aus.


Über die Stationen 10:6 (20.) und 15:11 (30.) hielten die Gäste den Rückstand bis zur 38. Minute (21:16) jedenfalls auf gleichbleibend niedrigem Niveau, ehe dann doch die Kräfte sichtlich schwanden. Irmenach nutzte diese verständliche Schwäche konsequent aus, lag vorwiegend durch erfolgreich abgeschlossene Tempogegenstöße
zehn Minuten vor dem Abpfiff der außerordentlich fairen Partie
mit 26:17 vorne und durfte sich am Ende über einen vergleichsweise unspektakulären 32:23-Sieg freuen, der - hätten auf Petterweiler Seite zumindest die Leistungsträger Olbrich, D´Aveta und Deinet spielen können - wohl nicht so einfach unter Dach und Fach zu bringen gewesen wäre.

HSG Irmenach: Leonhard, Bachmann; Herber (4), Bach (2), Stoffel (3), Okuschko (8/1), Kraft (1), Mulligi, Gedert (6), Berg (3), Stein (1), Shalimov (4), Kaiser.

TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus, David Reimann (n.E.); Andrej Shimonjenko (3), Björn Ehmer (3), Heiko Trinczek (4), Fabian Freiwald (5), Dirk Pezold (4/2), Felix Schneider (3), Hans Self, Gebhard Fink (1), Reinhard Kreft.

Schiedsrichter: Junkes/Scholer (HV Rheinhessen)
Zeitstrafen: HSG 2 - TVP 1
Siebenmeter: HSG 2/1 - TVP 5/2
Z.: 350 Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 20. März 2006

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