TV Petterweil beim Spitzenreiter ohne Chance
Mannschaft von Trainer Gebhard Fink verliert bei TSG Groß-Bieberau 26:39 - Torleute erwischen nicht den besten Tag
Für Mannschaften, die tabellenmäßig ganz weit hinten zu finden sind, gelten Spiele gegen titelambitionierte Klubs im Grunde genommen als Aufgaben der einfacheren Art: Sich halbwegs unbeschadet aus der Affäre ziehen, ist angesagt, ein Remis oder gar ein Sieg käme einer Sensation gleich. Die Handballer des heimischen Regionalligisten TV Petterweil, die vor Wochenfrist beim 32:32-Remis in Mülheim-Kärlich wahrlich keine schlechte Figur machten, aber nach wie vor in akuter Abstiegsgefahr (Rang 14/6:20 Punkte) schweben, wussten also ganz genau, was im Gastspiel beim Spitzenreiter TSG Groß-Bieberau auf sie zukommen würde. Und die gastgebenden Südhessen bestätigten ihre Favoriten-Rolle denn auch recht eindrucksvoll, siegten klar mit 39:26 (20:12) und liegen weiter auf Meisterschaftskurs.
Die Wetterauer Gäste indes nahmen die zehnte Saison-Niederlage eher gelassen, wohl wissend, dass man die zum Klassenerhalt notwendigen Punkte in den kommenden Wochen gegen andere Klubs einspielen muss. Ohnehin hatten nur die kühnsten Optimisten auf Petterweiler Seite, zu denen vorab auch TVP-Coach Gebhard Fink zählte, beim hessischen Regionalliga-Duell gestern Abend in der Groß-Bieberauer Sporthalle »Im Wesner« ernsthaft mit Zählbarem gerechnet. »Ein noch höherer Sieg wäre durchaus möglich gewesen«, erklärte TSG-Pressesprecher Georg Gaydoul, »doch 13 Tore Differenz sind auch eine ganze Menge«. Ohne vier ihrer Stammkräfte, nämlich Keeper Ritschel sowie Scholz, Ober und Heydt, bestimmte die Truppe von Groß-Bieberaus Coach Thomas Göttmann vor rund 600 Zuschauern vom Start weg eindeutig den Gang der Dinge, gestattete den bis auf Dennis Baier (beruflich verhindert) komplett angetretenen TVPCracks kaum eine Atempause.
»Gegen die starke 6:0-Deckung gab´s für unseren Rückraum kein Durchkommen, zudem erwischten unsere Keeper nicht ihren besten Tag«, erachtete Petterweils Trainer Gebhard Fink zwei Faktoren als Hauptursachen für die hohe Abfuhr, die sich zunächst (5:4/7.) in diesen deutlichen Konturen noch nicht abzeichnete. Eine Tatsache, die sich freilich alsbald grundlegend änderte. Die Platzherren zündeten ab etwa der zehnten Minute den Turbo, zogen bis zur 20. Minute auf 12:7 und bis zur 25. Minute auf 16:10 davon, so dass bereits nach Ablauf der ersten 30 Minuten, die der Titelaspirant mit einem Acht Tore-Polster beendete, fest stand, welches Team die Halle als Sieger verlassen würde.
Halbzeit zwei begann, wie die erste aufgehört hatte, nämlich mit überlegenem Spiel der Göttmann-Sieben, die insbesondere aus dem Rückraum Treffer auf Treffer zu markieren verstand. Über die Stationen 28:20 (38.) und 33:22 (51.) landete Groß-Bieberau mit 39:26 schließlich einen auch in dieser Höhe verdienten Erfolg, hinterließ bei den Gästen aus dem Karbener Stadtteil allerdings keine allzu große Trauer, weil sich was man allenthalben schon vorher annehmen durfte - der Tabellenführer als eine Nummer zu groß erwies. Auf Petterweiler Seite ganz gut dabei: Die Neuzugänge Clemens Fischer und Ralf Scherrer auf der linken Seite -ansonsten war jedoch mehr Schatten als Licht zu verzeichnen.
TSG Groß-Bieberau: Kredel, Lautenschläger; Grimm (12), Baltic (5), Seeger (3), Bauer (2), Dennis Rybakow (8/6), Alexej R,ybakow (5), Schellhaas (1); Eckert, Gunst (2), Kossler (1).
TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus; Jörn Olbrich (4), Björn Ehmer (4), Pierre D´Aveta (5/4), Uwe Ruhrmann, Felix Schneider (1), Heiko Trinczek (1), Fabian Neumeier (1), Rene Lenhardt (1), Andreas Kalman (4/3), Clemens Fischer (2), Ralf Scherrer (2), Hans Self (1).
Schiedsrichter: Bärthel/Janisch (HV Hessen)
Zeitstrafen: HSG 4 -TVP 9
Siebenmeter: HSG 6/6 - TVP 8/7
Zuschauer: 600. Uwe Born
Wetterauer Zeitung vom Montag, 15. Januar 2007
Im PDF-Format anzeigen - Direktlink