TV Petterweil nutzt Gunst der Stunde
Mannschaft von Trainer Detlef Ernst gewinnt gegen SV Hermsdorf 27:22 - Vierten Saisonsieg gefeiert - Felix Schneider stark
War der sichere Erfolg vor zwei Wochen über die HSG Irmenach nur eine Eintagsfliege? Berücksichtigt man die vorher und nachher gegen Vallendar und Hochdorf kassierten Niederlagen, in denen es für die Handballer des TV Petterweil jeweils 40 Gegentreffer setzte, konnte man glatt auf diesen Gedanken kommen: Klarheit musste, so dachte man allenthalben, gestern Nachmittag das Heimspiel gegen den SV Hermsdorf schaffen. Also das Duell gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn und somit einen jener drei Kontrahenten, von denen es für TVP-Coach Detlef Ernst und sein Team mindestens einen, wenn nicht sogar deren zwei in der Endabrechnung zu passieren gilt, will man sich im Karbener Stadtteil auch für die Saison 2007/2008 aus sportlicher Sicht das Regionalliga-Startrecht sichern. Was die Partie gegen die Thüringer betrifft, nutzte der TVP Gunst der Stunde und feierten in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse beim nie gefährdeten 27:22 (12:9)-Erfolg den vierten Saison-Sieg.
Dass der SV Hermsdorf die mit Abstand schwächste Mannschaft war, gegen die das Petterweiler Team im bisherigen Saisonverlauf Farbe zu bekennen hatte, störte Coach Detlef Ernst hinterher nicht im Geringsten: »Es galt, die Punkte einzufahren, und das haben wir geschafft, auch wenn´s in unserer Halle mit Sicherheit schon rasantere Partien zu sehen gab«. Taktische Vorgaben, die er seinen Spielern auferlegt habe, seien, so der Petterweiler Übungsleiter, zumindest im Defensiv-Bereich weitgehend befolgt worden: »Das war der Schlüssel zum Sieg«. Die Chancenverwertung sei hingegen mangelhaft gewesen: »Dort sind Verbesserung dringend notwendig, zumal noch neun schwere Pflichtspiele absolviert werden müssen«.
Die Partie selbst stand für den TVP keineswegs unter günstigen Vorzeichen: Keeper Martin Malik und Fabian Neumeier wegen familiärer Trauerfälle nicht dabei, Pierre D´Aveta, der Drahtzieher im Rückraum, aufgrund von Wadenproblemen zum Zuschauen verurteilt - Detlef Ernst war zum Improvisieren gezwungen. Die Lösung: Torwart Markus Schwittlinsky, der Keeper der »Zweiten«, half dank der Kooperation von Bezirksoberliga-Trainer Marcus Lange 25 Minuten aus, ehe er zur gleichzeitig laufenden Begegnung des TV Petterweil II in Nieder-Eschbach aufbrach, während Andreas Kalman die zentrale Position im Rückraum übernahm.
Beide, Schwittlinsky und Kalman, erfüllten ihre Aufgaben ohne Fehl und Tadel, was man auch Petterweils eigentlicher Nummer zwei zwischen den Pfosten, Oliver Malkmus (ab der 26. Minute), und Torjäger Jörn Olbrich, dem treffsicheren Schützen im rechten Rückraum, attestieren kann. In welch eindeutiger Weise der Wetterauer Regionalligist den Gast aus Thüringen beherrschte, belegt der Spielfilm: Högls Goal zum 1:1 (3.) nach der Petterweiler Führung durch Heiko Trinczek sollte sich als das einzige Hermsdorfer Ausrufezeichen der gesamten Begegnung erweisen - ansonsten bestimmten die Mannen im gelb-schwarzen Dress mehr oder weniger eindeutig den Gang der Dinge, wobei von Regionalliga-Niveau freilich nur höchst selten etwas zu sehen war. Nach den Zwischenständen 4:1 (9./Dennis Baier), 7:4 (15./Kempa-Trick Clemens Fischer nach Kalmans Anspiel), 8:5 (20./Olbrich) und 12:9 (30./Trinczek) ließen sich die Gastgeber vor rund 200 Zuschauern auch in den zweiten 30 Minuten die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, verschafften sich durch zwei Tore von Uwe Ruhrmann bis zur 35. Minute ein Vier-Tore-Polster (14:10) und bauten diesen Vorsprung dann im Minutentakt kontinuierlich aus (18:11/ 9 Das kurze Hermsdorfer Aufbäumen zwischen der 50. und 55: Minute (23:20) entpuppte sich später dann als leicht zu löschendes Strohfeuer, denn Petterweils Kreisläufer Felix Schneider traf postwendend zum 24:20 und 25:20, Dennis Baier zum 26:21 (57.) sowie Jörn Olbrich mit seinem neunten Tagestreffer zum 27:21 (58.). Klar,dass hinterher die Freude im TVP-Lager groß war. Man hatte sich erstens für die Pleite in Hochdorf rehabilitiert und zweitens in Sachen Klassenerhalt eine wieder günstigere Plattform geschaffen. »Und nur das zählt«, zog Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft nach den Punkten Nummer neun und zehn ein insgesamt positives Fazit.
TV Petterweil: Markus Schwittlinsky Oli Malkmus; Heiko Trinczek (3), Björn Ehmer, Rene’ Lenhardt, Felix Schneider (4), Uwe Ruhrmann (2), Dennis Baier (4/1), Andreas Kalman (4/1), Jörn Olbrich (9), Clemens Fischer (1), Ralf Scherrer.
SV Hermsdorf: Liebelt, Bohnstedt; Nowak Geisenhainer, Högl (1), Riedel (2), Parybyk (1), Heilwagen, Kühne (1), Ladusch (1), Herling (2), Bergner (9/1), Herzig (2).
Schiedsrichter: Gerhard/Küsters (Ingelheim/Mainz)
Zeitstrafen: TVP 4 - SVH 6
Siebenmeter: TVP 4/2 - SVH 2/1
Zuschauer:200 Uwe Born
Wetterauer Zeitung vom Montag, 05. März 2007
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