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TV Petterweil sitzt zwischen allen Stühlen

Mannschaft von Trainer Detlef Ernst unterliegt VTZ Saarpfalz 25:29 - Uwe Ruhrmann, Björn Ehmer und Ralf Scherrer gehen

Als Handballer beim TV Petterweil beschäftigt zu sein, ist seit ge­raumer Zeit keine ganz einfache Sache. Gerüchte, der Klub werde aus finanziellen Gründen nächste Runde nicht in der Lage sein, für die Re­gionalliga Südwest oder für die Oberliga Hessen zu melden, machen nämlich hartnäckig die Runde, scheinen sich zunehmend als realisti­sches Szenario zu outen und erzeugen, weil ein dazu klares Statement seitens der Klubführung laut Aussage von Handball-Abteilungsleiter Norbert Reiferscheid erst am kommenden Montag (26. März) verkün­det werden soll, allenthalben Verunsicherung. So gesehen, war es nicht weiter verwunderlich, dass die Ernst-Sieben gestern Abend gegen den VTZ Saarpfalz chancenlos war und dem Gast aus der Westpfalz deut­lich mit 25:29 (12:16) unterlag.

Dass die Cracks im gelb-schwarzen Dress derzeit quasi zwischen allen Stühlen sitzen, und einige - wie etwa Kreisläufer Uwe Ruhr­mann (wechselt zum TV Gelnhausen) oder die Rückraumspieler Björn Ehmer (TSG Ober­Eschbach) und Ralf Scherrer (zur SU Nieder­Florstadt) - daraus bereits die Konsequenzen gezogen haben, ist aus regionaler Sicht zu be­dauern. Gleichwohl wollte man gegen den Rangachten VTZ Saarpfalz Saisonsieg Num­mer fünf einzuspielen. Doch ohne Clemens Fischer (Grippe) und Jörn Olbrich (Muskelfaserriss) war dieser Plan gegen die jüngst in der Fremde sehr erfolgrei­che Mannschaft von VTZ-Coach Christian Schöller, der mit Philip Wiese, Mirko Schwarz und Ibrahim Mukladzija ebenfalls wichtige Leistungsträger zu ersetzen hatte, von vor­neherein zum Scheitern verurteilt. »In der Ab­wehr herrschte viel Durcheinander«, klagte TVP-Trainer Detlef Ernst, der den ebenfalls grippekranken Rechtsaußen Heiko Trinczek nur in den zweiten 30 Minuten brachte. Ernsts Trainer-Kollege Christian Schöller war hinge­gen sehr zufrieden, denn für ihn und seine Leu­te hatte sich die weite Reise aus Zweibrücken hundertprozentig gelohnt. Dies demonstrier­ten die Gäste schon in der Anfangsphase, schnell lag der TVP mit 1:4 (6.) hinten. Ein Rückstand, der bis zur 15. Minute zwar in eine knappe Führung umgewandelt werden konnte (7:6/Schneider), erwies sich aber nur als kur­zes Aufbäumen.

Zwei Mal Kai Schumann, der später dann (40.) nach einer rüden Attacke ge­gen Petterweils Andreas Kalman »Rot« sah (40.) sowie der starke Rechtsaußen Johannes Leffer zogen für Saarpfalz die Zügel nämlich wieder straffer (8:11/19.). Zur Pause stand es 12:16. VTZ-Tore von Sosebee, Schumann und Schmidt (12:19/35.) sorgten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts für noch klarere Ver­hältnisse - der Sieger stand jedenfalls schon früh fest. Nur noch einmal, in doppelter Un­terzahl zwischen der 37. und 41. Minute, kam Saarpfalz ernsthaft in Bedrängnis, verstand das kurze TVP-Strohfeuer (16:20/Pierre D´A­veta) aber umgehend durch Volltreffer von Galla, Rockay, und Schmidt zu löschen (16:23/44.). Der Rest war aus Gäste-Sicht rei­ne Formsache, sogar ein Kantersieg schien möglich: Dennis Baier traf für Petterweil zum 17:25 ins Schwarze, doch Wenzel, Sosebee und Leffer zielten auf der Gegenseite ebenso exakt (18:28/49.). Dass sich die TVP-Niederlage den­noch in erträglichen Grenzen hielt, war in er­ster Linie Konzentrations-Schwächen der Schöller-Sieben zuzuschreiben. Jedenfalls war Schmidts Tor zum 20:29-Zwischenstand in der 52. das letzte VTZ-Tor, während auf Petter­weiler Seite Uwe Ruhrmann (2), Andreas Kal­man (2) und Heiko Trinczek die fünf ab­schließenden, jedoch nicht mehr entscheiden­den Ausrufezeichen zum 25:29-Endstand zu setzen vermochten.

TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malk­mus; Heiko Trinczek (2), Pierre D´Aveta (5/2), Andreas Kalman (6/1), Uwe Ruhrmann (3), Felix Schneider (2), Dennis Baier (3), Fabian Neumeier (1), Björn Ehmer (1), Rene Lenhardt, Ralf Scherrer (2).

VTZ Saarpfalz: Becker, Heinrich; Rockay (3/1), Schumann (7/5), Galla (3), Schwab, Schmidt (3), Leffer (6), Rauch, Sosebee (6), Wenzel (1).

Schiedsrichter: Bärtl/Janisch (Bad Arol­sen/Weißenborn)
Zeitstrafen: TVP 6 - VTZ 5. - Rote Karte: Schumann (42.)
Siebenmeter: TVP 5/3 - VTZ 6/6
Z.: 250. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 19. März 2007

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