Trotz Heimspiel-Atmosphäre fehlt der nötige Biss
Ernst-Mannschaft verliert beim VfL Goldstein mit 23:24 -»Die Art und Weise der Präsentation trübt die Stimmung«
(kun) Nach dem überraschenden 35:32-Sieg bei der TSG Münster II am vorvergangenen Wochenende, der selbst den sonst so besonnenen Übungsleiter Detlef Ernst ins Schwärmen geraten ließ, ist bei den Petterweiler Landesliga-Handballern trotz des nach wie vor ordentlichen Saisonstarts Ernüchterung eingekehrt. Mit 23:24 (13:13) zog man am Samstag gegen einen spielerisch keinesfalls überlegenen VfL Goldstein den Kürzeren - einzig an der nötigen Motivation schien es bei den Gästen zu mangeln. »Nicht das knappe Ergebnis an sich trübt die Stimmung, sondern vielmehr die Art und Weise, wie wir uns heute präsentiert haben. Über die gesamte Distanz hat die Mannschaft den nötigen Biss vermissen lassen und somit alles in allem nicht unverdient verloren«, bilanzierte ein enttäuschter TVP-Coach das Spielgeschehen unmittelbar nach der Partie.
Dabei konnten die Voraussetzungen für den TV Petterweil vor dem Gastspiel in der Mainmetropole nicht besser sein: Zwar musste Detlef Ernst auf die verletzten Alexander Kunkel und Jörn Olbrich verzichten, dafür hatten rund 100 mitgereiste Anhänger aus dem eigenen Lager den Weg in die Sporthalle der Carl-von-Weinberg-Schule gefunden und den Gästen damit Heimspiel-Atmosphäre frei Haus geliefert.
Der erhoffte Motivationsschub blieb jedoch aus - der TVP kam von der ersten Minute an schwer ins Spiel, während die Gastgeber ihrerseits über weite Strecken äußerst biederen Landesliga-Handball boten. Die Folge: Viele technische Fehler im Aufbauspiel, gepaart mit haarsträubenden Schnitzern im Defensivverhalten beider Teams. So plätscherte die Partie bis zur Halbzeit vor sich hin, ohne dass sich eine der beiden Mannschaften Vorteile erspielen konnte (13:13). Erst nach der Pause investierten die Hausherren mehr und begannen, die eklatante Petterweiler Abschlussschwäche eiskalt auszunutzen, wobei die Gäste es der Goldsteiner Offensivreihe mit zunehmender Spieldauer bei eigenen Angriffsversuchen deutlich einfacher machten als noch in der ersten Hälfte - zahlreiche Freifahrtscheine ergaben in der Konsequenz eine zwar jederzeit knappe, aber dennoch konstante Führung für den VfL. »Wenn man nicht einmal jeden vierten Angriff erfolgreich abschließt, kann man ein Spiel über kurz oder lang nicht gewinnen. Dazu haben Sebastian Grabitzke und Christoph Stade im gegnerischen Tor im Vergleich zu unseren Keepern heute gefühlt das Dreifache gehalten«, wusste der TVP-Coach die spielentscheidenden Faktoren zu benennen.
»Nachdem wir zwei Punkte leichtfertig verschenkt haben, müssen wir den Blick nun wieder nach vorne richten und uns diese Zähler eben im nächsten Spiel zurückholen«, so Ernst im Hinblick auf das Derby gegen den TSV Södel am übernächsten Wochenende.
VfL Goldstein: Tor: Grabitzke S. (1.-10.), Stade C. (11. – 60.) , Kleiber G. (n.e.) / Feld: Bel Hassani, A. (2), Sherlock K., Stade, H. (4), Brenning L., Adamski O. (6/1), Tran P. (2), Kamgaing Y. (4), Sherlock D. (3), Paschke F., Kleiber J. (3/1), Nelles C., Hoffmann, M. (n.e.), Storck, J. (n.e.)
TV Petterweil: Michalke, Petrillo; Hardt, Koffler, Weis (2), Scherrer (3), Greife, Alexander Koch (2), Thorsten Koch (6), Trovillion (2), Peschke (3/1), Ruppert (3), Lange (2/1), Rautschka.
Schiedsrichter: Scheld/Späth (Hüttenberg)
Zuschauer: 150
7-Meter: 4/2 – 3/1
Zeitstrafen: 12 min. – 2 min.
Rote Karte: Kleiber (VfL/55.).
Wetterauer Zeitung vom Montag, 11. Oktober 2010
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