TVP über weite Strecken indisponiert
Petterweil leistet sich 32:36-Niederlage gegen HSG Mülheim-Kärlich - Nach der Osterpause kommt HG Saarlouis
Da Saarpfalz und Wallau/Massenheim II in Saarbrücken und Münster Federn lassen mussten, war für den TV Petterweil eigentlich der Weg frei, tabellenmäßig wieder auf Platz drei zu klettern. Doch der Wetterauer Regionalligist wusste die Gunst der Stunde nicht zu nutzen, unterlag am Samstag Abend beim bis dato Rangelften HSG Mülheim-Kärlich nach einer schwachen Vorstellung mit 32:36 (11:18), und ließ dabei jeglichen Siegeswillen vermissen. »Es hätte auch schlimmer kommen können. Dass wir bei den heimstarken Mülheimern mit vier Toren Differenz verloren haben, mag zwar ganz passabel klingen, dokumentiert die Stärkeverhältnisse jedoch nur unzureichend«, nahm Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft kein Blatt vor den Mund. Man habe praktisch keine Chance gehabt und könne froh sein, in der Schlussphase den zwischenzeitlichen Elf-ToreRückstand erheblich verringert zu haben. Diese Tatsache sei, so Kreft, aber auch das einzig Positive gewesen.
»Wir lagen ziemlich früh aussichtslos im Hintertreffen, haben uns aber nicht hängen lassen und die letzten 13 Minuten mit 12:5 Treffern zu unseren Gunsten entschieden.« Was die Handballer aus dem Karbener Stadtteil freilich vorher als Leistungsnachweis zu bieten hatten, riss keinen der lediglich 180 Zuschauer von den Sitzen.
Den ausgeglichenen Anfangsminuten (3:3/7.) und einer wenig später nur knappen HSGFührung (9:7/17.) folgte nämlich aus Petterweiler Sicht ein regelrechter Durchhänger, der - insbesondere wegen vieler technischer Fehler und zweier Zeitstrafen für Rejab und Baier - den Gastgebern bis zur 27. Minute eine höchst komfortable Führung (16:9) ermöglichte. Mag sein, dass sich bereits zu diesem Zeitpunkt Philip Deinets Malheur, mit einer Grippe ins Spiel gehen zu müssen, auf Seiten des TVP negativ auswirkte. Jedenfalls blieb Deinet überwiegend auf der Bank, während sich die Darbietungen seiner Team-Kollegen auf gleichbleibend schlechtem Niveau einpendelten.
Petterweils Coach Gebhard Fink hatte auch nach der Pause keine Freude am Spiel seiner Leute, die dem zweitstärksten Regionalliga-Angriff partout kein Paroli zu bieten in der Lage waren. Das nutzten die Gastgeber weidlich aus, sorgten zwischen der 34. und 39. Minute mit vier Toren in Serie zum 25:14 für die Vorentscheidung und schienen auch noch bis zur 47. Minute (31:20) einem Kantersieg zuzustreben. Doch so schlimm kam's für die Fink-Sieben dann doch nicht, zumal die Mülheimer Cracks in den letzten Minuten recht müde wirkten, und sich gleichzeitig die Petterweiler Spieler - allen voran Kreisläufer Sebastian Weber - am Riemen rissen, um eine Abfuhr zu vermeiden.
Eine Einzelkritik wollte sich Reinhard Kreft ersparen: »Unsere Mannschaft war 47 Minuten lang komplett indisponiert. Wir sind in der Fremde mal wieder unter unseren Möglichkeiten geblieben. «An seinem Anfang März geäußerten Postulat, vor dem Mitte April steigenden Duell gegen Spitzenreiter TSG Münster aus den Partien gegen Saarbrücken, Mülheim-Kärlich, Saarlouis und Urmitz sechs Punkte zu holen, ändere sich gar nichts: »Und deshalb sind nach der Osterpause zu Hause gegen die HG Saarlouis und eine Woche später beim SV Urmitz vier Zähler angesagt.«
HSG Mülheim-Kärlich: Häring, Hoffend; Albrecht (3), Schäfer (7), D'Aveta (9/6), Kühn (8), Christian Sauer (1), Räder (2), Bechtel (3), Knittel (3), Eberlein.
TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (3/1), Ziad Rejab (7), Jens Ruppert (2), Alexander Fetzer (5), Felix Schneider, Andrej Shimonjenko (1), Dennis Baier (3), Philip Deinet (1), Sebastian Weber (10/1), Kai Schenkel.
Schiedsrichter: Salzwedel/Biäsch (HV Rheinhessen). –
Zeitstr.: HSG 4 - TVP 5. –
Siebenmeter: HSG 7/6 - TVP 3/2. –
Z.: 180.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 21. März 2005
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