Peschke, Olbrich Garanten des Petterweiler Hochs
Petterweil trotz Understatement im Aufstiegskampf
Ähnlich wie in der Handball-Bezirksoberliga geht es auch eine Klasse höher, in der Landesliga Mitte, sehr eng und spannend zu. Vor allem der TV Petterweil steht einen Spieltag vor Beendigung der Hinrunde blendend da. Derweil spielte der TSV Södel eine miserable Hinrunde und hat mittlweile einige personelle Änderungen vorgenommen - auf dem Platz muss aber eine erhebliche Steigerung her, um den Klassenerhalt noch zu realisieren.
Die Petterweiler Mannschaft von Trainer Detlef Ernst belegt gegenwärtig den zweiten Tabellenplatz und dürfte spielend leicht die eigene Zielsetzung Klassenerhalt erreichen. Auch wenn Ernst bis zum faktischen Erreichen dieses Bestrebens kein anderes Ziel ausgibt, dürfte der Ex-Regionalligist im Aufstiegskampf zumindest eine Außenseiterrolle spielen. Viel hängt dabei davon ab, ob Martin Peschke seine hervorragende Hinrundenleistung auch im zweiten Halbjahr abrufen kann. Bei den Petterweilern wird sicher auch ausschlaggebend sein, ob Topspieler Jörn Olbrich bei seinem Rücktritt vom Rücktritt bleibt. Mit ihm sind die Schwarz-Gelben ein paar Prozent stärker als ohnehin schon.
Das Understatement der Wetterauer klingt dennoch kaum noch glaubwürdig. Auch wenn der Aufstieg in die Oberliga (noch) utopisch klingt: Neben dem Tabellenführer und zum Topfavoriten aufgestiegenen TV Idstein haben die Ernst-Schützlinge die besten Karten im Aufstiegskampf. Dritter ist die TSG Oberursel - punktgleich mit dem TVP und damit auch ein heißer Kandidat für einen Platz in der Oberliga.
Hinter dem Spitzentrio klafft bereits eine Lücke. Die Zweitligareserve der HSG Frankfurt/Rhein-Main, die TSG Münster II, folgt mit einem Rückstand von zwei Punkten auf Petterweil und Oberursel. Allerdings ist der TSG aufgrund oftmaliger personeller Änderungen und fehlender Konstanz nicht unbedingt der Sprung ganz nach oben zuzutrauen.
Mit elf Minuspunkten steht die HSG Wettenberg auf dem fünften Platz. Der Ex-Oberligist hinkt damit seinen eigenen Erwartungen etwas hinterher. Wettenbergs Trainer Eckhard Mack ist ohnehin in erster Linie damit beschäftigt, talentierte Spieler aus der eigenen Jugend zu integrieren. Zudem erweist sich die Bezirksoberliga-Mannschaft als Herausforderung. Punktgleich mit der Spielgemeinschaft aus Krofdorf/Gleiberg und Launsbach mit 13:11 Zählern rangiert die TSG Eddersheim auf dem sechsten Platz. Mit dem VfL Goldstein folgt ein Überraschungsteam im sicheren Mittelfeld. Die Frankfurter überzeugten in der laufenden Runde durch kämpferisch gute Leistungen und einer tollen Moral - 12:12 Punkte sind die Belohnung für den Aufsteiger.
Ganz und gar nicht zufrieden sind die Verantwortlichen der TSG Ober-Eschbach. Mit großen Erwartungen waren die Taunusstädter in die neue Runde gestartet. Der Kader hat durchaus das Niveau eines Oberliga-Teams. Doch der Petterweiler »Lokalrivale« erwies sich als klassisches Beispiel dafür, dass viele Individualisten längst noch keine harmonische Einheit bilden. Mit einem Trainerwechsel und der Trennung von US-Nationalspieler Ortega hat der Klub in der Vorweihnachtszeit die Reißleine gezogen. Eine Aufholjagd scheint in der Rückrunde realisierbar.
Ab dem zehnten Platz beginnt die unsichere Zone. Dort rangieren die Teams, die sich zum Ziel setzen müssen, den Ligaverbleib zu sichern. Beste Karten dafür haben derzeit die HSG Hochheim/ Wicker (11:13 Punkte) und der TV Mainzlar (10:14). Die Staufenberger nahmen zuletzt einen Trainerwechsel vor. Thomas Volkert coacht das Team in der Rückrunde nicht mehr. Eng wird es nach derzeitigem Stand vor allem für Anspach (9:15) und den TV 05/07 Hüttenberg II (7:17). Allerdings ist gerade von der Zweitliga-Reserve aus Hüttenberg eine Leistungssteigerung zu erwarten. Die junge Mannschaft von Trainer Axel Spandau verlor fast die Hälfte ihrer Spiele nur mit einem oder zwei Treffern Differenz und hat im Zweifelsfall immer noch die Option auf Spielern der ersten Mannschaft zurückzugreifen.
Sich um den Ligaverbleib bemühen möchte auch der TSV Södel. Der Aufsteiger aus der Wetterau spielte eine schwache Hinrunde und nahm in derkurzen Winterpause einige tiefe Einschnitte im personellen Bereich vor (die WZ berichtete am Montag). Jeder in Södel weiß, dass vier Pluspunkte viel zu wenig sind und nur ein Wunder den Klassenerhalt mit sich bringen würde. Ob der designierte aber noch nicht offiziell bestätigte Trainer Bernd Walter das Ruder herumreißen kann, ist bei diesem klaren Abstand fraglich.
Nachfolgend die Statistik der Wetterauer Klubs:
TV Petterweil
Platz 2: (12 Spiele, 17:7 Punkte; 8 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, 319:297 Tore)
Siege: TV 05 Mainzlar (Heim/25:22), HSG Anspach/Usingen (H/25:20), TSG Münster II (Auswärts/35:32), TSV Södel (H/25:19), HSG Hochheim/Wicker (H/28:26), TV Idstein (A/27:26), TSG Ober-Eschbach (A/30:25), HSG Wettenberg (H/25:23). - Niederlagen: HSG Dilltal (A/25:27), VfL Goldstein (A/23:24), TSG Oberursel (A/24:26). - Unentschieden: TV 05/07 Hüttenberg II (H/27:27).
TSV Södel
Platz 14: (13 Spiele, 4:22 Punkte; 1 Sieg, 2 Unentschieden, 10 Niederlagen, 326:370 Tore)
Siege: HSG Wettenberg (Heim/26:25). - Niederlagen: TSG Eddersheim (Auswärts/24:32), TV Mainzlar (H/32:33), HSG Dilltal (A/27:28), TSG Münster II (H/32:38), TV Petterweil (A/19:25), VfL Goldstein (H/26:29), HSG Hochheim/ Wicker (H/22:25), TV Idstein (A/19:26), TV Hüttenberg II (H/20:23), TSG Ober-Eschbach (A/26:33). - Unentschieden: HSG Anspach/Usingen (H/28:28), TSG Oberursel (H/25:25). Jan M. Strasheim